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Landschaftsarchitektur und Entwerfen

Lehre im Sommersemester 2025

Willkommen zurück im Sommersemester 2025! 
Untenstehend finden Sie alle relevanten Informationen zu den Modulen, die wir in diesem Semester anbieten. Achten Sie bitte auf die jeweiligen Einführungstermine und Raumnummern. Sollten noch Informationen fehlen, werden diese zeitnah ergänzt. Bitte treten Sie den jeweiligen Ordnern auf ILIAS bei und beachten Sie auch die Informationen und Aushänge am Lehrgebiet.

Wir freuen uns auf ein spannendes Semester mit Ihnen! 

Team LaE

Open Due to Construction

Projekt Landschaft

Der Masterplan für die Transformation des „Barker-Areals" in das „Zukunftsquartier Paderborn" sieht großzügige öffentliche Räume und Grünflächen vor, die das Quartier gliedern und prägen werden. Doch bereits jetzt werden die Grünflächen und Freiräume des Areals von einem interessanten Bestand an Gehölzen, Mikrobiotopen und Grünstrukturen sowie Relikten geprägt, die schon, bevor das Quartier entsteht, eine besondere Art eines Parks sein können, vorausgesetzt das Areal wird für die Stadtgesellschaft als Entdeckungs- und Aneignungsraum schon jetzt geöffnet. Im Rahmen des Projektes werden Entwürfe erarbeitet, die den Freiraum als dynamische Stadtnatur verstehen, die Offenheit für Unvorhersehbares und Entwicklung lassen, und sich mit den Begriffen ephemer, temporär und provisorisch als Entwurfshaltung für Freiraumentwicklung auseinandersetzen.
Folgende Aspekte können dabei berücksichtigt werden: Re-Use von Materialien, niedrigschwellige Umnutzung von Gebäuden und das Zusammenspiel mit dem Freiraum, Co-Habitation und Biodiversität. Weitere Themen ergeben sich während der Bearbeitung. Ziel des Projektes ist es, Zeit als Tool einer landschaftsbasierten Stadt- und Freiraumentwicklung anzuwenden und lebendige und nutzbare „Zwischenstände" für das Zukunftsquartier Paderborn zu entwerfen.

Wunderkammer Urban Landscape

WPF

Im Zentrum des Moduls stehen Sammeln, Archivieren, Ordnen, Katalogisieren und Präsentieren mit dem Ziel, eine „Wunderkammer Urban Landscape", als 1:1 Projekt zu entwickeln, das in den nächsten Jahren in meinem Büro entstehen und wachsen soll. Wir werden in Berlin das Museum für Naturkunde und das Kunstgewerbemuseum besuchen und parallel zum Thema Sammlung lesen. Wir werden eine Sammlung beginnen und uns fragen: Was müssen wir sammeln, um Stadt physisch und haptisch zu verstehen? Welche Rolle spielen Boden, Wasser, Luft und Pflanzen, die komplexe Welt der Vegetation, wenn es darum geht, neue Siedlungsstrukturen, Quartiere zu entwickeln und wie können wir sie dokumentieren? Wie archivieren wir das Vorhandene, den Bestand: Landschaftsräume oder Konversionsflächen und deren Vegetations- und Materialbeständen, die transformiert werden und auf deren Grundlage Stadt entstehen. Unsere Sammlung beginnt auf dem Barker Areal, einer ehemaligen Kaserne, die in den nächsten Dekaden in das Zukunftsquartier Paderborn transformiert wird und die Möglichkeit bietet, das „Ausgangsmaterial" für urbane Transformation zu sammeln und zu archivieren. In der entwerferischen Praxis werden wir Konzepte für Aufbewahrung, Taxonomie, und Präsentation für eine Wunderkammer in meinem Büro entwickeln.

Collage \ Sichtbar werden - Sichtbar machen

KM - Detmolder Räume 2025

Szenisch, atmosphärisch, individuell: Collagen sind Bildkompositionen, die spielerisch und kreativ Gedanken Ausdruck geben, Ideen zusammenfassen und im Kontext mit Raum und Gestaltung komplexe Ideen kommunizieren. Material wird wiederverwendet, geklebt, überzeichnet und neue Kontexte, verkehrte Maßstäbe können überraschende Bilder für einen neuen Raum kreieren. In der Landschaftsarchitektur hat Yves Brunier mit seinen Collagen neue Ausdrucksformen für Freiräume erfunden, die vor dem Hintergrund langweiliger Kl generierter Raumbilder aufregend und innovativ sind.
Untersuchungsraum ist das Barker Areal in Paderborn, eine Kaserne, die Ende der 1930er Jahre entstand und die seit 2019 leergezogen ist. Die Fläche ist geprägt von militärischer männlicher Logik und logistischer Funktionalität. Jetzt soll dort das Zukunftsquartier Paderborn entstehen. Doch noch liegt das Areal im Dornröschenschlaf. Im Rahmen der Detmolder Räume Woche werden uns dem ausdrucksstarken Medium der Collage widmen. Inspiriert von der Akti-vist*innengruppe "Guerrilla Girls", die seit 1985 Sexismus und Rassismus im Kunstbetrieb offenlegen (Tulga Beyerle), werden wir einen „Female Gaze" auf das Zukunftsquartier werfen und collagierte Lagepläne und Raumbilder erarbeiten, die intersektional feministische Ideen für das Barker Areal kommunizieren.

Get Your Hands Dirty

KM Stegreif

Einfach anfangen. Einen Raum erkunden. Seine Besonderheiten erkennen, sie herausarbeiten. Mit einfachen Mitteln. Ein spannender 1:1 Experimentierraum: Das Barker Areal. Ein Kasernengelände, entstanden in den 1930ern, verlassen von der britischen Armee 2019. Seitdem grünt und blüht es vor sich hin, viele spannende Spontanvegetationen aber auch Verfallssituationen sind entstanden und Reststruk-turen laden ein sie neu zu denken und zu nutzen. Der Stegreif „ Get Your Hands Dirty" lädt ein einen besonderen Ort zu erkunden, ihm neue Bedeutungen und Lesarten zu geben und direkt, vor Ort anzufangen, umzudeuten, die Qualitäten des Vorhandenen zu herauszuarbeiten und die Eingriffe klug zu dokumentieren. Wir beginnen den Stegreif mit einer Exkursion nach Berlin.
Und die eigentliche Arbeit beginnt im Mai, vor Ort, mit der Erkundung des Geländes, dem Verstehen spezieller Orte in Skizzen, mit einer Überformung dieser Orte, skizzenhaft zunächst und dann real. Eine Bedingung gilt: Alles was passiert ist reversibel.

Bachelorabsolvent:innen präsentieren ihre Thesen

„Marsberg - A Smalltown Urban Transformation“

Im vergangenen Sommersemester 2023 haben sich 17 Studierende der Stadtplanung in ihrer Bachelorarbeit mit dem Thema „Marsberg - A Smalltown Urban Transformation“ beschäftigt. Dabei ging es um die Konversion eines Klinikgeländes des Landschaftsverbandes Westfalen Lippe (LWL) an der Bredelarer Straße in Marsberg. Anlass ist die Standortentwicklungsplanung des LWL, welche zukünftig eine Konzentration der Angebote auf dem ebenfalls in Marsberg ansässigen „Gesundheitscampus Weist“ vorsieht. Als Folge wird das 19,5 ha große Areal an der Bredelarer Straße inklusive der dort bestehenden Gebäude zukünftig ohne Nutzung sein. Würde sich das Areal in einer wachsenden Großstadt befinden, könnte dieses Vorhaben positiv zu einer Innenentwicklung beitragen, um den dringend benötigten Wohnraum zu schaffen, eine blau-grüne Infrastruktur zu entwickeln oder urbane Produktion zu ermöglichen. Allerdings befindet sich das Areal in der schrumpfenden Kleinstadt Marsberg am Rande von Nordrhein-Westfalen – eine große Herausforderung. Daher ging es in der Thesis um die Frage, wie die Konversion des Klinikgeländes vor dem Hintergrund von Stagnation, Bevölkerungsrückgang und einer alternden Stadtgesellschaft aussehen kann. Es sollte nicht nur eine Haltung dazu gefunden werden, welche Chancen sich für die Kleinstadt Marsberg ergeben, um langfristig ein attraktiver Wohnstandort zu bleiben, sondern auch dazu, welche Potenziale das LWL-Gelände bietet, um zukunftsorientiert innovative Impulse zu setzen.

Einige der Ergebnisse wurden vergangenen Donnerstag in Marsberg ausgestellt und von den Bachelorabsolvent:innen Julia Bussen, Finja Volmari, Tessa Disse, Maren Müller und Lukas Vössing den Vertreter:innen der Politik und Verwaltung Marsbergs, des LWL sowie interessierten Bürger:innen vorgestellt. Im Fokus der präsentierten Arbeiten standen die Themen Gemeinschaft, generationsübergreifendes Leben, Gesundheit, Natur und Biodiversität sowie der Erhalt und die Arbeit mit dem Bestand. Damit haben die präsentierten Arbeiten gezeigt, was jungen Planer:innen wichtig ist: Natur, Selbstversorgung, soziale Interaktion und das Nutzen von Bestandsgebäuden für eine nachhaltige Zukunft. 

Wir freuen uns, dass diese Themen und die Arbeiten in den im Anschluss an die Präsentationen geführten Diskussionen so positiv aufgenommen wurden und in den weiteren Prozess einbezogen werden. Wir sind gespannt, wie es mit dem Areal in Zukunft weitergeht und bedanken uns herzlich bei allen Beteiligten, insbesondere jedoch bei allen Bachelorabsolvent:innen für die spannenden Lösungsansätze!

OSZAR »