Das Projekt „Rohrkolben-Leichtbaukonstruktionen“ von Prof. Lux, der im Lehrgebiet Baustoffe und Baukonstruktion lehrt, widmet sich der Entwicklung biologisch abbaubarer, CO₂-bindender Baustoffe auf Basis der Typha-Pflanze (Rohrkolben). Diese Forschung verbindet ökologische Innovation mit Baukultur. Denn der nachwachsende Rohstoff Typha weist neben seinen dämmenden Eigenschaften auch tragende Funktionen in Baukonstruktionen auf. Damit bietet das Projekt einen zukunftsweisenden Beitrag zur Kreislaufwirtschaft und zur Wiedervernässung von Mooren.
Herzstück dieser Forschung ist der „Green Container“, ein modulares Baukonzept, das in handwerklichen Workshops mit Studierenden entsteht. Unter Verwendung von Typhafasern und natürlichen Bindemitteln werden Bauteile im Maßstab 1:1 entwickelt und zu einem Prototyp zusammengesetzt. Hieraus kann zum Beispiel eine Art Tiny House entstehen. Das Projekt wird in Kooperation mit der Universität Greifswald und den Versuchsanbauflächen in Mecklenburg-Vorpommern weiterentwickelt.
Der Green Container dient als Demonstrator für zukunftsfähiges Bauen und wird auf Wanderausstellungen in NRW, Berlin und Mecklenburg-Vorpommern gezeigt. Langfristig soll das Gebäude als Kleinststruktur verortet werden und exemplarisch aufzeigen, wie Architektur im Sinne einer klimagerechten und ressourcenschonenden Bauweise realisiert werden kann.
„Die Verleihung des Sustainability Awards ist eine große Wertschätzung unserer Arbeit. In der Forschung scheitert man oft, aber man erreicht auch sehr viel. Ich bin dankbar, dass dies heute gesehen wird“, sagte Prof. Lux. „Durch die Sichtbarmachung unserer Forschungsergebnisse können wir erheblich dazu beitragen, die Welt in kleinen Teilen besser zu machen.“
Neben Prof. Manfred Lux wurde in der Kategorie „Zukunftsideen“ Aysegül Gürleyen, Absolventin der Detmolder Schule für Gestaltung, mit dem TH OWL Sustainability Award ausgezeichnet. Ihre im Rahmen ihrer Masterarbeit entwickelte Konzeptidee „Future Hub Höxter“ überzeugte die Jury durch ihr hohes Innovationspotenzial und ihren ganzheitlichen Nachhaltigkeitsansatz.
Die Trophäe für die Gewinner:innen entstand im Rahmen eines Wettbewerbs im Fachbereich Gestaltung. Die Architekturstudentin Linda Schulte-Frankenfeld wurde für ihren Entwurf ausgezeichnet: Ein handgefertigtes Kunstobjekt aus wiederverwendetem Material, das Design, Tradition und Nachhaltigkeit künstlerisch verbindet.
Die Veranstaltung wurde vom Nachhaltigkeitsmanagement der Hochschule koordiniert, das seit 2023 die strategische Weiterentwicklung im Bereich Nachhaltigkeit systematisch vorantreibt.