Mit diesem surrealen Konzept setzt sie wissenschafts- und erkenntnistheoretisch an und beforscht das aktuelle Problem: Wie erzeugte homo sapiens – der vernünftige Mensch – das Anthropozän? Antje Garrels-Nikisch grenzt sich darauf ein, herauszufinden, warum keine der heute maßgeblichen großen Sozialtheorien die Anthropozänproblematik auch nur annähernd klar prognostiziert hat.
Dazu rekonstruiert die Promovendin ihren eigenen konkreten Fall spontan einsetzender Theoriebildung in einem wissenschaftskulturellen Spannungsfeld: In einem kulturwissenschaftlichen Studium entstand bei ihr eine idealtypische Theorie, die auf dem metaphorisch erfassten Eindruck basiert, Sozialwissenschaft werde von einer Verwerfung Anthropologischer Grabenbruch samt Schlüsselspezies Aufklärer gespalten.
Mit dem mit qualitativem Ansatz durchaus wissenschaftlichen Versuchsaufbau führt sie konsequent das Gedankenexperiment durch, dem sozialwissenschaftlich maßgeblichen Handlungstheoretiker Max Weber einen seriösen Forschungsbericht aus dem Anthropozän in die Moderne zu schreiben, um realistisch belastbaren Antworten auf ihre Frage näher zu kommen.
Der zu erwartende Nutzen des Vorhabens ergibt sich aus der Anthropozänlage mit vielen bereits erkannten und noch unerkannten Problemen; der entsprechende Druck fordert auch sozialwissenschaftlich Forschende zunehmend heraus, transdisziplinär flüssig zu kommunizieren, um entsprechenden Problemen für unsere Spezies adaptiv begegnen zu können, die sich nicht auf Sozial- oder Naturwissenschaft beschränken. Dies wird aktuell durch je nach in wissenschaftskulturellen Scientific Communities historisch gewachsene bzw. kulturell evolvierte Barrieren behindert, die aufmerksam für die daran hängenden Problemfelder abgebaut werden müssten – dazu möchte sie mit ihrer Arbeit beitragen.